Filmpaket: Wider das Verdrängen und Vergessen
Im Rahmen der kritischen Auseinandersetzung mit den Regierungsfeierlichkeiten im Jahr 2005 bietet ein Paket aus Filmen und Vorträgen genau jene Themen und Bilder, die nicht in die offizielle Geschichtsschreibung und in das audiovisuelle Gedächtnis der Republik eingegangen sind.
Während das österreichische Mainstream-Kino den Opfermythos bebilderte und eine heimatliche Traumwelt projizierte, in der sich die affektiven Besetzungen der NS-Zeit diskret erhalten konnten (z. B. "1. April 2000“) , finden sich nur wenige Filme über Opfer und TäterInnen des Nationalsozialismus, über die nur exemplarisch stattgefundene Entnazifizierung, über die Kontinuität der NS-Eliten.
Die Erzählungen der der Shoah entkommenen Jüdinnen und Juden, der überlebenden Sinti und Roma, der "Displaced Persons“, der ZwangsarbeiterInnen, der PartisanInnen und WiderstandskämpferInnen wurde weitgehend zum Verschwinden gebracht. Nicht ein großer Film über Mauthausen. Keine Spielfilme über das "Euthanasie“ genannte PatientInnenmordprogramm, keine HeldInnenfilme über die WiderstandskämpferInnen.
Das Film-Programm möchte exemplarisch einige dieser Lücken thematisieren und vor allem Filme präsentieren, die in den letzten Jahren wider das Vergessen und Verdrängen entstanden, am Rande der Filmwirtschaft, oft als kleine, unaufwendig produzierte, unabhängige Produktionen.
ReferentInnen - teils die FilmemacherInnen selber, teils ZeitzeugInnen, teils ZeithistorikerInnen und KulturvermittlerInnen - stehen zur Verfügung, um die Filmprogramme zu kommentieren, Diskussionen in Gang zu bringen oder auch eine weitergehende Beschäftigung mit den Themen anzuleiten.
Bestellung und Organisation
Manuela Ehrenfried, kinoki
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