Kürzung der Salzburger Kulturförderung ist ein schwerer Fehler!

Bürgermeister Schaden braucht kritische Kulturinitiativen im Kampf gegen die Aushungerungspolitik der Bundesregierung

"Der Kahlschlag des Salzburger Bürgermeisters im Kulturbereich ist ein schwerer Vertrauensbruch und zeugt von großer Kurzsichtigkeit. Er schadet damit genau jenen Initiativen und Projekten, die er in seinem Kampf gegen die Aushungerungspolitik der Bundesregierung noch dringend benötigt!" Fassungslos zeigt sich auch die IG Kultur Österreich angesichts der Entscheidung in Salzburg, die städtische Förderung für die Freie Szene ab 2005 bis zu 67% zu kürzen.

Die zu erwartenden Einschnitte sind enorm: Wichtige Einrichtungen wie die Netz- und Medienplattform subnet werden von 21.000 auf 15.000 Euro gekürzt (-29%). Der Dachverband der Salzburger Kulturstätten muss mit einer Halbierung rechnen, während das freie Theater YBY gleich zwei Drittel der Finanzierung verlieren wird (ab 2005 nur mehr 10.000 Euro). Zumal die meisten der betroffenen Kulturorganisationen bereits seit Jahren deutlich unter ihrem Bedarf finanziert sind, nimmt Salzburg somit in Kauf, dass schon ab dem Jahr 2005 die kulturelle Vielfalt der Stadt schwere Einbrüche erleidet.

"Bürgermeister Heinz Schaden macht einen schwerwiegenden Fehler", erklärt IG Kultur-Vorsitzender Bernhard Amann. "Er setzt offenkundig auf höchst fragwürdige Prestigeprojekte wie die Olympia-Bewerbung und das zum Preis der Zerstörung von wichtigen sozio-kulturellen Grundlagen." Die Stadt Salzburg wird der budgetären Enge des Finanzausgleichs mit dem Bund nicht entkommen, wenn anstelle der Förderung eines kritischen Spektrums die kommunalen Gelder in Vorhaben ohne jede demokratiepolitische Impulswirkung fließen. "Das SP-Oberhaupt der Stadt Salzburg hat die Möglichkeit, sich der Politik der schwarz-blauen Bundesregierung mutig entgegen zu stellen. Wir fordern ihn daher auf, die Kürzungen sofort zurückzunehmen und so das Vertrauen der Kulturinitiativen wieder herzustellen, auf das auch er angewiesen ist", so Amann abschließend.