Von Kulturpolitik und Kettensägen

Zeitgenössische und regionale Kulturinitiativen sind vitaler Bestandteil der österreichischen Kulturlandschaft, aber sie schaffen das nicht wegen, sondern eher trotz der österreichischen Kulturpolitik. Obwohl sie den Großteil des Angebots liefern, erhalten sie nur 5% des Kunstbudgets. Der Großteil geht an die wenigen großen Kulturtanker.

Zeitgenössische und regionale Kulturinitiativen sind vitaler Bestandteil der österreichischen Kulturlandschaft, aber sie schaffen das nicht wegen, sondern eher trotz der österreichischen Kulturpolitik. Obwohl sie den Großteil des Angebots liefern, erhalten sie nur 5% des Kunstbudgets. Der Großteil geht an die wenigen großen Kulturtanker. Der Kunstbericht beschäftigt sich mit der Frage, wo die Gelder hingehen und rechtfertigt diese Verteilung. Doch er steht noch nicht einmal zur Debatte: Er hätte im letzten Kulturausschuss präsentiert werden sollen, was nun jedoch auf einen noch nicht gewissen Zeitpunkt ins Plenum verschoben wurde. Wichtig wäre es allerdings auch, zu erheben, wie überhaupt die momentanen Voraussetzungen der Kulturarbeit in Österreich sind. Die Rahmenbedingungen werden von den offiziellen Kulturstatistiken nicht einmal erfasst. Mit dem Alternativen Kulturberichtversucht die IG Kultur dieses Defizit zu beheben.

 

Ähnlich schwierig wie die finanzielle Lage der Kulturschaffenden ist allerdings auch die Grundlage der Erhebung, die aufgrund mangelnder Ressourcen nicht so umfassend wie in anderen Ländern durchgeführt werden kann. Dabei würde sie der Politik ein wichtiges Instrument zur Gestaltung einer wirksamen Kulturpolitik liefern. Ein Mangel, auf den die IG Kultur Österreich aufmerksam machen möchte.

 

Gabriele Gerbasits"Wir fordern eine stärkere Förderung der freien Kulturinitiativen! Außerdem ist eine adequate statistische Erfassung der Rahmenbedingungen nötig. Wenn schon nicht gleich im Kunstbericht des Bundeskanzleramtes, so sollte wenigstens eine Finanzierung für die Erhebung zur Verfügung gestellt werden. Immerhin handelt es sich um ein grundlegendes Steuerelement einer funktionierenden Kulturpolitik.“
Gabriele Gerbasits, Geschäftsführerin IG Kultur Österreich

 

 


 

 

 

Die Ergebnisse der letzen Erhebung haben wir einer Gruppe Kunstschaffender vorgelegt und sie gebeten, uns ihre eigene Sicht darauf zu vermitteln. Wie man am entstandenen Werk sieht, bedurften sie dafür einer Kettensäge. Es ist eine Vermittlung des Ist-Zustandes auf Grundlage der Zahlen aus dem Alternativen Kulturbericht der IG Kultur und zugleich ein Kommentar von der Basis der Kunst- und Kulturlandschaft.

Das Video unter dem Titel „Förderunterricht“ wurde im Theater an der Plan Karnburg/Krnski grad in Kärnten aufgenommen und ist eine Koproduktion von VADA und dem Teatro zumbayllu von und mit Yulia Izmaylova, Felix Strasser, Sara und Florian Zambrano und Frederik Dörfler und befindet sich auf demYouTube-Kanal der IG Kultur Österreich. Hier finden sie Fotos zum Video finden sich auf unserer Facebook-Page. Die aktuelle Radiosendung der IG Kultur beschäftigt sich ebenfalls mit dem Thema.