Feminismus

wenn es um feminismus und aktionismus oder riot grrrl (als musikrichtung) geht, da wollen sich viele der indieboys das heft nicht aus der hand nehmen lassen. da kennen sie sich schließlich besser aus, weil sie mittlerweile ja auch die „richtigen“ texte gelesen haben.
Sushila_Mesquita: Ban Marriage! Ambivalenzen der Normalisierung aus queer-feministischer Perspektive. Wien: Zaglossus 2011
Zum Erstaunen von Passant_innen und Behörden tauchten plötzlich bunt gekleidete und mit „Balaklavas“ vermummte Frauen auf einem Bus in U-Bahn-Stationen auf, packten Gitarren und Verstärker aus, spielten ihr Lied Befreie das Pflaster, tanzten und warfen Glitter durch die Luft. Sie verschwanden ebenso schnell wie sie gekommen waren, aber ihre Aktionen, von Begleiter_innen dokumentiert, tauchten danach im Netz auf und erreichten dadurch eine breitere Öffentlichkeit.
Ein Film, so berichtete der Lieferant mit erregter Miene, habe sein bisher beschauliches Eheleben schließlich aus den Fugen gebracht. Das ominöse Machwerk rumore nun schon seit Wochen wie ein böser Geist im Kopf seiner Frau, die ihm doch bisher als treue Seele stets unscheinbar zur Seite gestanden habe.
Heute stellen wir euch die aktuelle Ausgabe der Kulturrisse vor, die in Zusammenarbeit mit der Queerkonferenz „Import – Export – Transport“, die Ende April in Wien stattgefunden hatte, entstanden ist. In den Schwerpunkttexten „Oppositionen“ geht es – wie der Titel „Queere De-/Konstruktionen: Von Abtragungen und Baustellen“ schon andeutet, um die Nutzbarmachung von queerer Theorieproduktion für queeren Aktivismus und umgekehrt. In „A bisserl mehr Senf, bitte“ sprachen wir mit Elisabeth Mayerhofer über die Liebe zum Kolumnenformat, dem Künstlergenie, das auf Aktivismus trifft und (neue) Formen kollektiver (Kunst-)Produktion. Und die sputniks on air zeigen uns die Welt der Unterwasserfelsen, diesmal mit einem besonderen Gespür für unerzählte Geschichten der Geschlechter- und Sexualitätsfragen im Kommunismus.
Bei aller Unterschiedlichkeit und Vielfältigkeit der Forschungsfelder stehen in den Queer-Studies ebenso wie in den Disability- und Gender-Studies historische wie gegenwärtige Vergesellschaftungsformen des Somatischen im Mittelpunkt des Interesses. Ziel ist es, die normative Ordnung der Mehrheitsgesellschaft und die damit verbundenen soziokulturellen Techniken des Othering aufzuzeigen und auf diese Weise eine gesellschaftliche Veränderung zu ermöglichen.
Im ersten Teil werden die Begriffe „Körper“ und „Geschlecht“, „Sexualität“ und „Arbeit“ eingeführt sowie deren Bedeutung für den Kapitalismus diskutiert. Der zweite Teil widmet sich verschiedenen Bewegungen, von Arbeiter_innen über Rock’n’ Roll bis hin zum Feminismus. Schließlich erarbeitet Foltin im dritten Teil eine Einführung in die Voraussetzungen der Multitude.
Als Mitte März diesen Jahres feministischen Vereinen in Tirol die Subventionen gestrichen wurden, formierte sich breiter Widerstand; aus diesen Vereinen heraus entstand die Plattform Zornige Frauen. Betroffen sind prononciert feministische Vereine, die politischen Kommunikationszentren der feministischen Szene Tirols.
Die meisten der Zine-Herausgeberinnen verwenden das Internet, um auf ihre Anliegen aufmerksam zu machen und Informationen über ihre Medien bereitzustellen; aber es ist vor allem die Interaktivität und die Kommentarfunktion, die Blogs immer beliebter machen, wie etwa das vorwiegend von jungen Feministinnen geschriebene The F-Word (England).
Wohl bewusst, dass aktuelle sozialtheoretische Diagnosen ehrenamtliche Arbeit im Verhältnis zu Prekarität, Erwerbsarbeitslosigkeit und un- bzw. unterbezahlter Produktivität besonders von Frauen kritisch betrachten, möchte ich in einer ersten Skizze affirmative Aspekte zur Diskussion stellen. Seit Jahrzehnten „fröne“ ich unbezahlter politischer Arbeit und damit ist jener Teil feministischer Politiken gefasst, der auf weibliche Autonomie, Kritik am männerdominierten und kapitalistischen System, strukturelle Veränderungen, den Kampf für die Rechte aller Minderheiten, Bezugnahmen unter Frauen und subversiven Widerstand gesetzt hat.
In Kulturpolitik aktuell berichten wir von der Konferenz der Feministinnen der europäischen Linken, die sich die Frage gestellt haben, wie feministisch die Linke und wie links der Feminismus ist. Kulturarbeiterinnen des Monats sind Waltraud Grausgruber und Birgitt Wagner vom Tricky Women, dem Animationsfilmfestival in Wien und die Sputniks on Air boykottieren uns und den Winter.
Der heutige Bewegungsmelder Kultur berichtet quasi Ressort übergreifend in „Kulturpolitik aktuell“ und „Alles was aus dem Rahmen fällt – Kulturarbeiterinnen des Monats“ vom Bundesvernetzungstreffen kulturschaffender Frauen und dem Symposium des Verbandes feministischer Wissenschafterinnen, das unter der Klammer „Freiheit & Prekarität“ vom 21.- 22.November 08 in Linz stattfand. Die sputniks on air haben ergänzend einen Funkspurch aufgenommen und