Zentralorgan für Kulturpolitik und Propaganda: 1.18. Prekär leben.

Zur fairen Bezahlung für alle KulturarbeiterInnen ist es noch ein weiter Weg. Wir haben im Gehaltsschema dargestellt, was unsere Arbeit wert ist.
Das Projekt Artist Class ist ein Arbeitstraining für Künstler*innen, die fliehen mussten und sich nun beruflich in Wien und Österreich orientieren. Seit Frühjahr 2018 findet das Projekt in der Brunnenpassage statt. Der KunstSozialRaum am Wiener Brunnenmarkt bietet in einer ehemaligen Markthalle interdisziplinäre und partizipative Kunstproduktionen an. Die Arbeiten der Artist Class sind Teil des Programms. Die bis zu 12-monatigen Arbeitstrainings werden finanziert über das sogenannte Integrationsjahr, welches über das AMS abgewickelt wird.
Prekäre Arbeit betrifft natürlich in erster Linie die prekär Beschäftigten selbst. Ihre Arbeit ist zeitlich begrenzt, sie können nicht oder nur schlecht von ihrem Einkommen leben oder sie sind unfreiwillig Teilzeit beschäftigt. Oft ist ihr Arbeitsplatz auch unsicher und bietet wenig arbeitsrechtlichen Schutz. Dabei tragen vor allem die generelle Unplanbarkeit, die Einkommensunsicherheit sowie die fehlende Anerkennung und Eingebundenheit dazu bei, dass die Menschen eine – beispielsweise befristete – Beschäftigung als prekär erleben.
Spätestens seit dem Regierungsantritt von ÖVP und FPÖ im Dezember 2017 steht eine Reform des österreichischen Arbeitslosenversicherungssystems (ALV) zur Debatte. Da an die ALV auch die Pensions-, Kranken- und Unfallversicherung anknüpfen, kann eine solche Reform weitreichende Konsequenzen mit sich bringen. Bis jetzt sind keine konkreten Pläne bekannt. Umrisse für das Vorhaben der Bundesregierung finden sich jedoch im Regierungsprogramm 2017-2022. Darin wird ein Umbau des Versicherungssystems vergleichbar mit dem deutschen Hartz IV Modell skizziert. Das würde für Menschen in prekären Beschäftigungsverhältnissen eine Verschlechterung der Sozialversicherungsleistungen bedeuten.
In kaum einem Sektor sind prekäre Arbeitsverhältnisse so weit verbreitet, wie im Kunst und Kulturbereich. Aus diesem Grund treffen Maßnahmen aus Arbeitsmarkt- und Sozialpolitik all jene, die in diesem Bereich arbeiten, umso stärker. Es ist eine Entwicklung, die nun auch in anderen Bereichen immer schlagender wird. Als Spielfeld neoliberaler Politik könnten die Verhältnisse bald verstärkt auf die Gesamtgesellschaft umgelegt werden.
Dieses Verfahren, mit Theater Gesetze zu erarbeiten, mag naiv scheinen, die geschriebenen Gesetze vorschnell, oder auch zu sehr am existierenden staatlichen System orientiert. Dennoch ist es beeindruckend, was an einem einzigen Abend geschaffen werden kann. Ein Erfahrungsbericht über den Versuch der kollektiven Ermächtigung.
Als in Graz in den 1990er Jahren auffallend viele neue Kunst- und Kulturvereine entstanden, die auf Freiwilligenarbeit und Selbstausbeutung in prekären Arbeitsverhältnissen basierten, wurde die Frage nach den Arbeitsbedingungen laut. Unter dem Motto „Kulturarbeiter*innen vereinigt euch“ gelang die Initiierung eines Projektes zur Förderung von Arbeit im kulturellen Sektor. Im Gespräch erzählte Anita Hofer, Gründerin und Leiterin des gemeinnützigen Beschäftigungsprojektes „Kultur schafft Arbeit“, von den politischen Rahmenbedingungen bei der Entstehung, dem Konzept und den gegenwärtigen Bedrohungen des Projektes.
Social Impact AG, Freunde des Wohlstands Wie sehen die Arbeitsverhältnisse im Kulturbereich konkret aus? Wie geht sich das finanziell aus und wie vereinbart man das mit der Lebensplanung? Wie landet man im Kulturbereich und was motiviert dennoch so viele Menschen, sich aktiv einzubringen? Patrick Kwasi von der IG Kultur im Gespräch mit Kulturarbeiter*innen. Hier mit Barbara Larcher aus dem Vorstand der Social Impact AG.
p.m.k. Innsbruck Wie sehen die Arbeitsverhältnisse im Kulturbereich konkret aus? Wie geht sich das finanziell aus und wie vereinbart man das mit der Lebensplanung? Wie landet man im Kulturbereich und was motiviert dennoch so viele Menschen, sich aktiv einzubringen? Patrick Kwasi von der IG Kultur im Gespräch mit Kulturarbeiter*innen. Hier mit David Prieth ist Geschäftsführer von p.m.k., einem Zusammenschluss von 30 in Innsbruck tätigen Kulturvereinen.
Wie sehen die Arbeitsverhältnisse im Kulturbereich konkret aus? Wie geht sich das finanziell aus und wie vereinbart man das mit der Lebensplanung? Wie landet man im Kulturbereich und was motiviert dennoch so viele Menschen, sich aktiv einzubringen? Patrick Kwasi von der IG Kultur im Gespräch mit Kulturarbeiter*innen. Hier mit Victoria Schuster, KUPF, der Kulturplattform Oberösterreich, und Vorstandsmitglied bei KomA - Kultur ohne momentanen Aufenthalt in Ottensheim.
Wie sehen die Arbeitsverhältnisse im Kulturbereich konkret aus? Wie geht sich das finanziell aus und wie vereinbart man das mit der Lebensplanung? Wie landet man im Kulturbereich und was motiviert dennoch so viele Menschen, sich aktiv einzubringen? Patrick Kwasi von der IG Kultur im Gespräch mit Kulturarbeiter*innen. Hier mit Marjan Štikar vom Verein Rož in St. Jakob im Rosenthal.