Nachbericht Jour Fixe mit Igor Pucker
Am Mittwoch, 5. Dezember 2018, fand der erste Jour Fixe mit Mag. Igor Pucker, dem neuen Leiter der Kulturabteilung, im k&k in St. Johann/Šentjanž statt. Er gewährte einen Einblick in die neue Hauptabteilung Kultur (zu wenig Personal, neue Wirkungsziele), die besonders Kulturinitiativen ein gutes Service bieten soll. Hier ein kurzer Blick auf den Aufgabenzettel, den Pucker aus dem k&k mitgenommen hat:
Am Podium: Augustin Brumnik, Elena Stoißer, Igor Pucker, Walter Oberhauser
Brumnik begrüßt alle Anwesenden und bedauert die Abwesenheit von Trude Wieser-Moschitz wegen Krankheit. Oberhauser erklärt die Themenblöcke des Abends: Peripherie vs. Zentralraum, Veränderungen Landeskulturabteilung, Landeskulturausstellung
Brumnik: Stellt eine durchgeführte Umfrage zum Zustand der Räumlichkeiten (Büros, Proberäume, Aufführungsräume, etc.) von SPZ und KKZ vor. Das Ergebnis zeigt, dass Betriebskosten und zu erwartende Investitionen in den nächsten 5 Jahren aus Förderungen nicht abgedeckt werden können, sonst blieben für die Tätigkeit keine Mittel mehr. In Zahlen sind es ca. 123.000€ pro Jahr Betriebskosten, 450.000€ zu erwartende Investitionen.
Durch seine früheren Tätigkeiten als Ausstellungskurator und Obmann einer KI kennt Pucker die Wirklichkeit mit Problemen aber auch Bedeutung von KIs, v.a. in der Peripherie. Bietet Erreichbarkeit an, wenn es Unzufriedenheit mit der Abteilung gibt.
Er nimmt Stellung zur kritische Plakataktion der IG KiKK und stellt fest, dass die Außenwirkung der Budgetverhandlung nicht positiv vermittelbar ist, die Zahl 0,5% jedoch nicht korrekt, das Land wird demnächst ihre Zahlen präsentieren. Seiner Meinung nach sind die Bundesländerbudgets sind nicht vergleichbar.
Land Kärnten hat um Abstimmungsspende beim Bund angesucht, Es sollen auch kulturelle Projekte eingebracht werden. Der Vorschlag, in die Verteilung die Kultur hinein zu definieren, nimmt Pucker für Masterplan auf. Dieser sollte auf 5-7 Jahre angelegt sein. Er wird die Vorschläge des Abends mitnehmen und weitergeben, doch schlussendlich erstellt das Land den Masterplan.
Die Unterfinanzierung von KIs und die Enttäuschung über LH Kaiser wird besprochen, Pucker ist offen für wertschätzende Dialoge und Vorschläge und ist um Verbesserungen innerhalb der Kulturabteilung bemüht. Es wird gefordert, dass die Abteilung hinter der freien Szene steht und dies auch nach außen trägt und sich dies auch in Finanzen niederschlagen muss, da es ein Fehler wäre. sich darauf zu verlassen, dass Kultur aus einem inneren Antrieb herauskommen soll! Die Diskussion darf auch keine Wirtschaftsdiskussion werden (Umwegrentabilität), es braucht ein grundsätzliches Bekenntnis zur Bedeutung von Kultur.
Erfahrung von KIs ist mit unterschiedlichen Förderanträge jedes Jahr den gleichen Betrag zu erhalten und Intransparenz über die Entscheidungsgrundlage herrscht. Eindruck entstand, dass die Inhalte nicht interessieren. Innerhalb der Abteilung bemüht sich Pucker um Strukturverbesserungen, u.a. bei Kommunikation (besonders über Förderansuchen bzw. Höhe). Er hofft auf Verbesserung durch Personalzuwachs, welcher für 2019 zugesichert wurde. Die Entscheidungsgrundlage sind die Förderrichtlinien. Dem Vorschlag einer Jury (wie im Bund) steht er eher ablehnend gegenüber, da er keinen Vorteil sieht, ist jedoch für Diskussionen offen und möchte Entscheidungen verbessern.
Derzeit 36 Personen in der Kulturabteilung angestellt, davon 20 Personen Kernabteilung (inkl. „Brücke“), davon für Förderanträge mit Verrechnung und Nachweis Prüfung 10 Personen; Team Volkskultur 5, MMKK 11. Alle eingebrachten Förderansuchen sieht Pucker, um informiert zu sein. Verantwortliche für Förderwesen ist Fr. Wöllik, die aufteilt auf Zuständige, die nach der Richtlinie des Gesetztes ihre Beurteilung treffen. Zuständiger Referent muss unterschreiben. Die Abteilung, da keine Unterabteilung mehr, ist zusätzlich mit neuen Vorgaben konfrontiert (u.a. Budgeteigenverantwortung, Wirkungsziele).
Förderanträge für 2018 sollen normal eingereicht werden, Mehrjahresförderung werden auf Basis von qualitativen Kriterien (u.a. Kontinuität der Projekte, gesicherte Durchführung) vergeben. Die KIs fordern die Streichung der 25% Sicherheits-Rücklage für das 2. u. 3. Jahr – verlängert die Unterfinanzierung und ist schlechte Symbolik. Pucker betont Planungssicherheit und versichert, diese 25% sind nur für den Katastrophenfall, Zusage nur 75% doch erwartbar sind die vollen 100%. Über 100% sind nicht möglich. Für Projekte sind die Mehrjahresverträge eher nicht geeignet. Der Antrag wird ähnlich der Zweijahresförderung des Bundes sein.
Zum Stand der Landesausstellung: 89 Projekte eingereicht, das Budget wurde angehoben um repräsentative Auswahl treffen zu können. Jury Zusammensetzung soll vor Weihnachten stehen, im Jänner sollte Juryentscheidung fallen. Prüfungsstruktur vor Juryentscheidung, für schnelle Entscheidung im Jänner: 3 Schritte formale, inhaltliche und Finanzprüfung. Juryentscheidung werden der Regierung vorgeschlagen mit Budgetierung und in Umsetzung gebracht. Ausschreibung Wissenschaft kommt noch: 5 Stipendien für BA, 5 MA, 5 Dissertations-Ebene, die sich mit dem Thema historisch/zukunftsgewandt beschäftigen. Gemeindeprojekte sollen auf anderem Wege zu finanziert werden, damit die Projekte zugunsten der Kultur herausfallen. zB werden Archive in die Wissenschaftsausschreibung transferiert. Über eine Wanderausstellung wird nachgedacht.
Zusammenfassung:
• Die Kulturhäuser von SPZ und KKZ brauchen ca. eine halbe Million für Investitionen
• Den kolportierten 0,5 % Anteil für Kultur im Landesbudget nach oben »kneten«
• Die »Abstimmungsspende« für kulturelle Projekte verwenden.
• Mehrjahresförderungen im 2. und 3. Jahr nicht mit 75 % sondern mit 100 % anbieten.
• Jury für Carinthia2020 noch vor Weihnachten aufstellen, Entscheidungen im Jänner
• Ich bin erreichbar!