X-stallation
Eine Aktion der Klagenfurter Kulturinitiativen macht auf die prekäre Situation der freien Kulturinitiativen aufmerksam: Multiplizieren statt wegdividieren! Pomnožiti namesto deliti!
1999. Unter dem Titel „Multiplizieren statt wegdividieren“ hat die IG KiKK als Reaktion auf die Kulturpolitik der Stadt Klagenfurt eine X-stallation inszeniert. Auslösendes Moment war, dass im Herbst 1998 sechs etablierte Kultureinrichtungen in Klagenfurt (Stadttheater, Künstlerhaus, Stadtgalerie etc.) mit einer, von einem Architektenteam konzipierten leuchtenden X-förmigen Markierung versehen wurden. Die IG KiKK machte mit dem Aufstellen von Holzkreuzen im verkleinerten Maßstab für jede Kulturinitiative vor dem Rathaus auf die vielfältigen Kultureinrichtungen in Klagenfurt ausserhalb der sogenannten „Kulturmeile“ aufmerksam, sowie auf jene, die unmittelbar bedroht sind, und aufgrund der „sparsamen“ Kulturpolitik ihre Arbeit einstellen mussten.
X-stallation: Liste der Kulturinitiativen
AGORA
Arbeitsgemeinschaft Offenes Radio/ autonomno gibanje odprtega radia
* 1989, auf Sendung seit 26.10.1998
Slowenisch- und deutschsprachiges freies Radio zum Selbermachen !
ATIK
Artistik- und Tanzinitiative Kärnten
* 1989
Dreimal jährlich Workshop - Kurse (z.B. Pantomime, Ausdruckstanz, Stimmbildung), Jonglierfestival, Konzerte, Tanztheater - Gastspiele.
BALLHAUS
* 1997
Full-service im Jugendbereich: Konzerte, Shows, Theater, Feste, Literatur, neue elektronische Musik, Neue Medien.
IG AUTORINNEN UND AUTOREN KÄRNTEN
* 1972
Anlaufstelle für AutorInnen, Service, Schnittstelle zu Verlagen, Pressearbeit, Lesungen.
KLAGENFURTER ENSEMBLE
* 1979
Eigene Spielstätte seit 1994. Schauspiel, Musiktheater, Kinderkultur und genreübergreifende Projekte in Eigen- und Koproduktion, ergänzt durch den Gastspielbetrieb mit Tanz, Bewegungstheater, Literatur- und Musikveranstaltungen.
Nächste Eigenproduktion: „Gras dem Vieh und Fleisch den Menschen“. Spiel in drei Sätzen von Alexander Widner. Uraufführung 3.3.1999.
QUEER KLAGENFURT
* 1993
Lesben-, Schwulen- und Bisexuellen- Initiative. Beratung-Hotline mittwochs 19.00 - 21.00 Uhr: 0463/ 50 46 90; Lesbentreff jeden 3. Freitag im Monat; Welpen - Coming out - Gruppe für junge Schwule. Organisation des 8.Österreichischen SWOP-Coated Schwulen-, Lesben- und Transgender-Forums im Herbst in Klagenfurt.
KONTAKTLINSE/ KONTAKTNA LECA
* 1980
Multikulturelles Jugendkulturfestival (Konzerte, Lesungen, Kabarett, Theater, Filmvorführungen, Diskussionen) eine Woche jedes Frühjahr. Jugendliche beider Volksgruppen sollen miteinander ins Gespräch kommen, ein Anstoß zum Miteinander im täglichen Leben. Organisiert von SchülerInnen des BG/BRG für SlowenInnen.
KULTURVEREIN BIERJOKL/ KULTURNO DRUSˇTVO PRI JOKLNU
* 1986
Zweisprachige Kulturarbeit, (inter)kultureller Austausch und grenzüberschreitende Zusammenarbeit. Lesungen, Konzerte, Ausstellungen, Vorträge, Sprachkurse.
MUSEUM FÜR TRAUERARBEIT
* 1993
Under construction in cyberspace.
http: //www.uni-klu.ac.at/~hstockha
PANTON
Verein zur Förderung neuer elektronischer Musik
* 1998
Eigener Veranstaltungsort Klangsalon in der 8.Mai-Straße 15 (Tel. 50 95 25).
SISYPHUS
* 1987
Buchverlag. Literarische Erstauflagen vorwiegend österreichischer AutorInnen, Neuauflagen literarisch oder kulturgeschichtlich interessanter verschollener bzw. noch nicht in deutscher Sprache erschienener Bücher.
Zuletzt: „Seewinkler Dodekameron“, Ludwig Roman Fleischer; „Vom Ende der Steinhocker“, Engelbert Obernosterer.
SLOWENISCHER KULTURVERBAND/ SLOVENSKA PROSVETNA ZVEZA
* 1908
Zentrale Kulturorganisation der Kärntner SlowenInnen.
Ausgerichtet auf die Erhaltung Weiterentwicklung der Sprache und Kultur der slowenischen Volksgruppe. Für eine neue Kultur des Zusammenlebens.
Musik, Theater, Literatur, Jugendkultur-Austausch in der Alpen-Adria-Region, Erwachsenenbildung.
UNIKUM
Universitätskulturzentrum
* 1987
Ungestillte Neugier Ist Kraftquelle Unserer Motivation !
VEREIN INNENHOFKULTUR
* 1983
Konzerte aus den Sparten und Weiterentwicklung der Sprache und Kultur der slowenischen Volksgruppe und für eine neue Kultur des Zusammenlebens.
Jazz und Neue Musikformen im ältesten Innenhof Klagenfurts. Früher auch Ausstellungen, Lesungen, Performances.
VOLKSKINO
* 1992
1977 Gründung des Verein Alternativkino , 1985 erstes Klagenfurter Programmkino im Peterhofkino, seit 1992 Verein Neues Volkskino und Vollbetrieb im Gemeindezentrum St.Ruprecht, 1999 geplant: Übersiedlung in die adaptierten Räume der Kammerlichtspiele.
IG KIKK
Interessensgemeinschaft der Kulturinitiativen in Kärnten/ Koroška
* 1990
Vernetzung der freien Kulturinitiativen Kärntens, Beratung, Service.
Publikationen: Kultur bewegt Kärnten 1993 ,
Basisdatenerhebung des neuen kulturellen Sektors in Kärnten 1997 .
BLUES- UND JAZZCLUB KLAGENFURT/ JAZZKELLER KAMOT
* 1986
(Inter)nationale Konzerte aus den Sparten Jazz und Blues. Förderung noch unbekannter junger MusikerInnen und neuer noch nie aufgeführter Musikprojekte - jeden Sonntag Bühne frei im Jazzkeller Kamot. !
GENERATIONENTHEATER: ARTEMIS
* 1997
Soziokulturelle Intiative mit Laien-SchauspielerInnen, derzeitiger Schwerpunkt:
SeniorInnentheater. Unterstützt die Partizipation der älteren Generation am kulturellen und sozialen Leben, vermittelt zwischen unterschiedlichen Lebensaltern.
Letzte Produktion: „Die Talisfrau“, November 1998.
Das weiß-schwarze X
THEATER IM LANDHAUSKELLER
* 1987
Der Verein Theater im Innenhof belebt ab Sommer 1987 die Innenhöfe der Klagenfurter Altstadt mit Kleinkunsttheater, 1990 wird das Theater im Landhauskeller als fixe Spielstätte eröffnet. Der Weiterbestand 1999 ist mehr als ungewiß: Die öffentlichen Fördergelder, die für einen kontinuierlichen Betrieb notwendig sind (bei vorwiegend ehrenamtlicher Kulturarbeit), sind bisher nicht eingetroffen.
Die schwarzen X
BOLLWERK
* 1987 = 1991
Konzerte mit Independent- bzw. Undergroundbands nds
KULT
* 1991 = 1994
Jugendkultur - Veranstaltungsort mit z.B. Konzerten, Diskussionen.
TANZTHEATER/ PLESNI TEATER IKARUS
* 1990 = 1998
Zweisprachige Initiative mit dem Ziel, neue Formen der Kultur im Sinne einer Selbstbewußtseinsbildung zu etablieren. Gegengewicht zum traditionellen Volkstheater des ländlichen Raumes. Radikale Infragestellung der überlieferten Formen und Erprobung neuer experimenteller Mittel.
Herausragende Produktionen: Tjaz, 1991; Marička, 1992/93; Mutter der Schlachthöfe, 1998.
Keine eigene Spielstätte.
Musste 1998 aufgrund der ausgebliebenen versprochenen Förderungen aufhören.