Jahresrückblick 2025 | Letni pregled 2025
Und schon wieder ist ein Jahr vergangen – und im Falle der IG KiKK ein Jahr voller Projekte, Publikationen, Veranstaltungen und kulturpolitischen Engagements. Die Mitvorsitzende der IG KiKK Veronika Kušej und das Büroteam der IG KiKK, bestehend aus Elena Stoißer und Mika Palmisano lässt im Gespräch mit Ana Grilc die Herausforderungen, Höhepunkte und Entwicklungen des Jahres 2025 Revue passieren.
Vernetzung in Kärnten/Koroška und darüber hinaus
Ein Schwerpunkt der IG KiKK im Jahr 2025 war die intensive Vernetzung mit anderen Initiativen in Kärnten/Koroška und in benachbarten Bundesländern. Zusammenarbeit und Austausch sind für die freie Szene essenziell, insbesondere in herausfordernden Zeiten.
Zu Jahresbeginn war die Budgetsituation der Stadt Klagenfurt/Celovec besonders schwierig – Förderungen konnten nicht ausbezahlt werden, und es war unklar, wie es kulturpolitisch weitergehen würde. Als Reaktion darauf organisierten Kulturinitiativen regelmäßige Netzwerktreffen, um gemeinsam Lösungen zu entwickeln, Strategien zu erarbeiten und sich über aktuelle Herausforderungen auszutauschen. Im Mittelpunkt standen Themen wie fehlende Räume, prekäre Arbeitsbedingungen, Förderunsicherheiten und generelle strukturelle Probleme in der Kulturlandschaft.
Kulturtunnel: Ein neuer Kulturraum zwischen Graz und Klagenfurt
Eine weitere zentrale Vernetzungsinitiative 2025 war das Projekt „Kulturtunnel“, getragen von der IG Kultur Steiermark und der IG KiKK. Mehrere Treffen und gegenseitige Besuche fanden statt, um sich auf die Eröffnung des Koralmtunnels vorzubereiten.
Mit der erstmaligen Verbindung im Dezember – die Fahrzeit zwischen Klagenfurt und Graz beträgt nun rund 41 Minuten – entsteht ein neuer kultureller Großraum. Beide Interessensvertretungen sehen darin große Chancen für die Entwicklung gemeinsamer Programme, Austauschprojekte und langfristige Kooperationen über Landesgrenzen hinweg.
Gleichzeitig war der Austausch mit der Initiative „Kulturland retten“ in der Steiermark wichtig, da die Kulturszene dort bereits massiv von einem politischen Rechtsruck betroffen ist. Die IG KiKK verfolgt diese Entwicklungen aufmerksam und stärkt die Zusammenarbeit zwischen Kulturinitiativen beider Bundesländer.
Nachhaltige Finanzierung: Resilienz in schwierigen Zeiten
Die Frage, wie Kunst und Kultur nachhaltig finanziert werden können, stellt sich nicht nur in Klagenfurt. Zahlreiche Initiativen suchen aktiv nach alternativen Finanzierungsmodellen, um ihre Unabhängigkeit von öffentlichen Geldern zu stärken – ohne die massiven Kürzungen auf kommunaler, Landes- und Bundesebene zu legitimieren.
Die IG KiKK widmete sich 2025 besonders intensiv diesem Thema, unter anderem durch Lunch Lectures, Workshops und Fachgespräche. Beispiele:
- GEMSE (Gailtal) – Einblicke in die Direktkreditfinanzierung einer Kulturinitiative
- kulturspenden.at / KUPF OÖ – ein professionelles Crowdfunding-Tool speziell für Kulturprojekte
- Krötenwanderung – ein solidarisches Finanzierungsnetzwerk für Initiativen, die Kredite außerhalb des Bankensektors nutzen möchten
- Habitat – ein Modell zur gemeinschaftlichen Sicherung von Räumen durch Direktkredite, um Immobilien langfristig dem spekulativen Markt zu entziehen
Die IG KiKK versteht diese Initiativen als Best practice Beispiele für die Stärkung von Finanzkompetenz, Selbstorganisation und struktureller Resilienz der freien Szene. Gleichzeitig ersetzt Kreativität bei der Finanzierung keine solide öffentliche Kulturpolitik, weshalb die IG KiKK die kulturpolitischen Einschnitte des Jahres 2025 klar kritisiert.
Kärntner Kunst- und Kulturstrategie 2030
Wie bereits in den Vorjahren begleitete die IG KiKK auch 2025 aktiv die Entwicklung der Kärntner Kunst- und Kulturstrategie 2030. Parallel dazu erstellte die IG KiKK eine umfassende Analyse aller bestehenden österreichischen Kulturstrategien und leitete daraus Empfehlungen ab, die sicherstellen sollen, dass die Kärntner Kulturstrategie wirksam, zukunftsorientiert und an internationale Standards anschlussfähig bleibt. Diese Empfehlungen wurden im Oktober 2025 dem zuständigen Kulturgremium übergeben.
Abschließendes Resümee
2025 war ein Jahr intensiver kulturpolitischer Arbeit, geprägt von finanziellen Unsicherheiten, aber auch von kreativen Initiativen, neuen Kooperationen und solidarischer Zusammenarbeit.
„KiKK OFF za kulturo“ dokumentiert diese Entwicklungen und zeigt:
Die freie Kulturszene in Kärnten/Koroška ist engagiert, widerstandsfähig und solidarisch – und die IG KiKK trägt maßgeblich dazu bei, dass sie auch in schwierigen Zeiten stark bleibt.