Workshopreihe Künstlerische Freiheit schützen
Wie frei sind Kunst und Kultur? In Zeiten von Covid-19 sowie eines Aufschwungs populistischer Tendenzen in Österreich bzw. europaweit und inmitten eines neoliberalen Wirtschaftssystems verschieben sich die Freiräume für Kunst und Kultur. Prekäre Strukturen und Marginalisierung verengen diese Räume noch weiter. Künstlerische Freiheit kann aber nur dann gesichert werden, wenn die Produktion, Distribution und Teilhabe, befreiter von Druck und Einflussnahme, möglich ist – dazu zählt auch die soziale und ökonomische Absicherung von Kunst- und Kulturschaffenden.
Gemeinsam mit Kunst-, Kulturschaffenden und Interessierten möchten wir einen Raum des Austausches und der Diskussion gestalten und Allianzen eingehen, um Strategien zur Stärkung künstlerischer Freiheit zu erarbeiten. Die Diskussionen drehen sich um zentrale Fragen:
- Welchen Formen der Einschränkungen von künstlerischer Freiheit begegnen wir aktuell in Österreich?
- Wie können wir diese sichtbar machen und solidarisch untereinander sein?
- Welche gemeinsamen Gegenmaßnahmen mit starker Wirkkraft können wir setzen?
Linz: 14. Oktober 2020, 14:00 – 18:00, in Kollaboration mit Fiftitu%
im Fokus: Gemeinsam Freiräume schaffen für Frauen*, Queers, Trans* Personen in Kunst und Kultur
mit Impulsvortrag von Fahim Amir (Philosoph)
Anmelden unter: http://tiny.cc/workshop_fiftitu
--> detaillierte Einladung Workshop-Linz: DE / EN
Innsbruck: 7. November 2020, 10:30 – 14:30, in Kollaboration mit TKI - Tiroler Kulturinitiativen & Tiroler Künstler*schaft
im Fokus: Ökonomische Absicherung als Garant für künstlerische Freiheit
mit Impulsvorträgen von Yvonne Gimpel (IG Kultur Österreich), Barbara Hundegger (Schriftstellerin)
Anmelden unter: office@kuenstlerschaft.at
Klagenfurt: 16. November 2020, 14:00 – 18:00, in Kollaboration mit IG KiKK
im Fokus: Barrieren im internationalen Kulturaustausch
mit Impulsvortrag von Luise Grinschgl (Internationales Haus der Autor*innen Graz)
Anmelden unter: office@igkikk.at oder 0699/13167171
Weitere Info
Photo by Jurien Huggins
Künstlerische Freiheit ist ein universelles Menschenrecht und als solches in Österreich auch grundgesetzlich verankert
Gemäß Art. 2.1 der Konvention zum Schutz und zur Förderung der Vielfalt Kultureller Ausdrucksformen „kann kulturelle Vielfalt nur dann geschützt und gefördert werden, wenn die Menschenrechte und Grundfreiheiten, wie die freie Meinungsäußerung, die Informations- und die Kommunikationsfreiheit sowie die Möglichkeit der Einzelpersonen, ihre kulturellen Ausdrucksformen zu wählen, garantiert sind." Der letzte Weltbericht zur UNESCO 2005er-Konvention von 2018 zeigt, dass künstlerische Freiheit weltweit und zunehmend auch in Europa durch zahlreiche Faktoren und Kräfte – staatliche wie nicht-staatliche – gefährdet wird. So stellen beispielsweise die zunehmende digitale Überwachung und Online-Trolling eine Bedrohung für künstlerische Freiheit dar.
Die drei Workshops folgen einem ersten Workshop, der in der Brunnenpassage 2019 unter Moderation von Anna-Laura Schreilechner durchgeführt wurde. Ziel ist es im Rahmen der Workshops, das Thema der künstlerischen Freiheit in den Raum zu holen und eine Möglichkeit zum Austausch und zur Erweiterung des Unterstützungsnetzwerkes zu eröffnen. Gemeinsam kann so mehr Sichtbarkeit von und Einsatz gegen Einschränkungen künstlerischer Freiheit geschaffen werden. Teil der interaktiven Workshops ist ein Impulsinput, der einen Schwerpunkt in der jeweiligen Diskussion setzt. Die Facilitation erfolgt durch Anna-Laura Schreilechner (Trainerin im Bereich Antidiskriminierung) und Klara Kostal (Österr. UNESCO-Kommission).
Arts Rights Justice Austria ist eine offene Vernetzungsplattform, die sich mit künstlerischer Freiheit und ihrer Absicherung auseinandersetzt. Sie steht interessierten Akteur*innen offen, die sich einer demokratischen, diskriminierungsfreien und partizipativen Haltung verpflichten.