Anti-Antisemitismus

Heute stellen wir euch einen Teil des Projektes „Check the Facts – Mind the Gap“ vor, das sich mit der Analyse von Hass-Sprache im EU Wahlkampf beschäftigt und als Kulturarbeiter des Monats haben wir mit David Guttner von der IG KIKK über die Entwicklungen in Kärnten/Koroška gesprochen.
Am 27. Jänner 2012 beteiligten sich mehr als 8.000 AntifaschistInnen an den Protesten gegen den Burschenschafter (WKR)-Ball in der Hofburg. Der Wiener Korporations Ring (WKR) ist der Dachverband aller Wiener deutschnationalen Verbindungen. Es war nicht nur der größte antifaschistische Protest seit fast 10 Jahren, durch erfolgreiche und gewaltfreie Blockadeaktionen konnte der Ball nur mit erheblicher Verspätung beginnen.
kürzlich zeigte die statistik austria auf, dass in österreich der anteil an sogenannten working poor besonders hoch ist. 5,4 prozent der gesamtbevölkerung gehen arbeiten und leben trotzdem in armut oder sind armutsgefährdet.
Foto: ©Patrick Kwasi In dieser Sendung wird das Festival Make me Eclectic vorgestellt, das am vergangenen Wochenende im Raum D; Museumsquartier, stattfand. Das vom feministischen Hackerspace Mz. Baltazars Laboratory organisierte Festival bot an drei Tagen Workshops für Do it yourself elektronik und open source programmieren.
Kürzlich in der BBC: Touristen springen auf dem frisch eröffneten Denkmal an die Ermordung der europäischen Juden in Berlin herum. Das Monument ist bekanntlich in Form etlicher Stelen errichtet. Die Besucher springen von Stele zu Stele und scheinen viel Spaß dabei zu haben. Die Meinung der Experten: ratlos. Darf man auf einem Denkmal für die Shoah herumhüpfen? Bricht dies nicht mit dem Ernst, den das Gedenken an den Massenmord gebietet?
Auf einer Konferenz in Karlsruhe (das Thema: "Postkommunismus") habe ich in meinem Vortrag unter anderem auch den folgenden Satz gesagt: "Man soll auch nicht vergessen, dass Auschwitz von der Roten Armee befreit wurde." Nach dem Vortrag fragte mich eine Frau aus dem Publikum, was ich damit eigentlich gemeint hätte?
Was hier zentral zur Debatte stehen soll, ist vielmehr die Frage, was es überhaupt bedeutet, von einem "politischen Anti-Antisemitismus" zu sprechen.
Was hier zentral zur Debatte stehen soll, ist vielmehr die Frage, was es überhaupt bedeutet, von einem "politischen Anti-Antisemitismus" zu sprechen.
Diese Ausgabe der Kulturrisse beschäftigt sich mit der Frage, was das Politische am Kampf gegen Antisemitismus sein kann. Nun wäre es naheliegend, sich dabei mit bestehenden politischen AkteurInnen, mit ihren Forderungen, Positionen und politischen Strategien auseinander zu setzen. Und es wäre nicht nur naheliegend – es ist eine in der Frage angelegte notwendige Voraussetzung. Insofern diese Nummer der Kulturrisse sich nämlich nicht primär mit Antisemitismusanalyse, sondern vor allem mit dem Kampf gegen Antisemitismus beschäftigt.
Klassifiziert werden Antisemitismen meist entlang ganz bestimmter wiederkehrender Bezeichnungen: So ist die Rede von rechtsextremen, linken, muslimischen oder schlicht "neuen" Antisemitismen. Die Zuordnung von Antisemitismen findet dabei entweder in Bezug auf das Repertoire statt, aus dem die antisemitischen Motive stammen, oder – noch öfter – anhand der Großgruppen, denen der jeweilige Sprecher oder die Sprecherin entstammt.
Die Linien diskriminatorischer Praxen überschneiden sich zum im Bereich (de)sexualisierender, erotisierender Repräsentationen in einer Öffentlichkeit, die die Folklorisierung und Karnevalisierung dieser Kontexte unterstützt, ja fördert: MigrantInnen und Lesben, Schwule und Transgenders als bunter Aufputz, der schließlich der Normalität einer weißen, heterosexuellen, männlichen und christlichen Hegemonie dienlich ist.