Tirol

In Kürze wird in Tirol - wie auch in Oberösterreich - ein neuerlicher Urnengang über die Mehrheitsverhältnisse im Tiroler Landtag entscheiden. Vieles, ja nahezu alles deutet auf die Rückeroberung der Absoluten Mehrheit durch die Tiroler Volkspartei hin. Diese vorhersehbare Wahlentscheidung der TirolerInnen verdankt sich freilich weniger dem Bundestrend als vielmehr einer ganz spezifischen, historisch dominanten Konstellation, auf deren Klaviatur der amtierende VP-Landeshauptmann und -Spitzenkandidat Herwig van Staa geschickt zu spielen weiß.
Neben den bundespolitischen Trends, die für die beiden am 28. September stattfindenden Landtagswahlen gleichermaßen gelten, weist Tirol einige landespolitische Besonderheiten auf, die zusammen mit aktuellen regionalen Entwicklungen die politische Ausgangslage Tirol-spezifisch machen.
Kultur ist politisch In der faschistischen Kerkerhaft rückte Antonio Gramsci, einer der maßgeblichsten marxistischen Denker Italiens, von der Idee ab, Herrschaft würde ausschließlich durch ökonomische Verhältnisse bestimmt. Kultur, so stellte er in seinen Gefängnisheften fest, sei dasjenige Feld, in dem unterschiedliche soziale Kräfte um die Hegemonie ringen.
Über die Medien hat Landeshauptmann Herwig van Staa die Tiroler Künstler und Kulturschaffenden zuletzt wissen lassen, dass im Jahr 2004 mit Kürzungen von bis zu zehn Prozent im Landeskulturbudget gerechnet werden muss. Davon besonders betroffen sind die freien Ermessensausgaben. Die IG Kultur Österreich vermutet hinter dieser Ankündigung erste Wahlkampf-Töne des ÖVP-Spitzenkandidaten. "Unter dem Vorwand der Sparsamkeit kommen wieder einmal Kunst und