Politik

Die prekäre und auch feminisierte Arbeitsmarktsituation von Kunst- und Kulturschaffenden ist unumstritten. Doch um übers typisch österreichische Lamentieren, dass alles so schlecht sei, hinaus zu kommen, gilt es, konkrete Veränderungen zu fordern: einerseits veränderte politische Rahmenbedingungen (z.B. eine Reform der Reform der KünstlerInnensozialversicherung), andererseits aber auch Bedingungen zu schaffen, die anerkennen, dass künstlerische Arbeit Arbeit und nicht Hobby ist.
Der kreativste aller Arbeiter Österreichs ist müde. Wolfgang Schüssel kann nicht mehr. Nicht weil es ihm an Kreativität fehlt, sondern vielmehr weil alle anderen inzwischen kreativ geworden sind.
Das Kreativsubjekt kann alles. Es platzt vor Potenz. Es ist frei, flexibel, spontan, mobil und insgesamt herrlich. Insofern liebt es jeder - und am meisten liebt es sich selbst. Für die einen ist es der perfekte Bürger, Subunternehmer und Selbstversicherer, ein "Unternehmer seiner selbst": emsig fortschreitend auf dem langen Marsch zu Fortbildung und Selbstmanagement, vertraut mit den arkanen Taktiken des Guerillamarketings, gestählt in den Schützengräben permanenter Bildungsoffensive. Jeder nach seinen Fähigkeiten, jedem nach seinen Bedürfnissen!
Seitdem sich die so genannte "Clubkultur" während der letzten Jahrzehnte zu einem profitablen Geschäft herausgebildet hat (in einigen Ländern wie Großbritannien kann von einer regelrechten Industrie gesprochen werden, die mit hiesigen Verhältnissen kaum vergleichbar ist), finden sich auch verstärkt Frauen in traditionell männlich definierten Positionen wieder: als DJs, VJs (Visual Artists), Musik-Produzentinnen, Technikerinnen usw.
Diskussionen, wie sie der britische Melody Maker 1991 noch unter der zweifelhaften Schlagzeile "Can Women Do the Rock’n’Roll?" führte, sind mittlerweile obsolet. Denn keine Musikzeitschrift und kein Radio würde es heute noch wagen, so an die Frage nach der Position von Frauen in der Rock- und Popmusik heranzugehen.
Einige KritikerInnen bezweifeln mittlerweile die Gültigkeit der Begriffe "Black Music", "afroamerikanische Musik" oder "white Music", zumal die Wurzeln der zeitgenössischen Rock- und Popmusik sowohl in der europäischen als auch in der afrikanischen Kultur zu verorten seien.
In der weißen Mehrheitsgesellschaft stehen AfrikanerInnen symbolisch für (oft unerwünschte) Zuwanderung. Auch wenn sie schon lange Zeit in Österreich leben oder dort geboren sind, werden sie von Mehrheitsweißen als ZuwanderInnen gesehen. Häufig sind sie mit negativen Einstellungen und Vorurteilen konfrontiert.
Rassismus und Sexismus sind auf komplexe Art miteinander verknüpft. Erst durch das Zusammenwirken auf unterschiedlichen gesellschaftlichen Ebenen entfalten sie die Macht, Frauen und MigrantInnen in bestimmter Weise zu markieren, um sie dann ein- oder auszuschließen.
Kultur. Marketing. Kulturmarketing? Jour Fixe mit Bernhard Rinner, GF Kulturservice GmbH Land Steiermark
<bEine Stellungnahme der IG Kultur Österreich</b Das Regierungsprogramm zur Neuauflage von Schwarz-blau spiegelt einen Zustand wieder, in dem für Kunst und Kultur im Grunde keine Zukunft vorgesehen ist. Das entsprechende Kapitel bietet demgemäß eher einfallslosen Allgemeinplätzen und hohlen Phrasen Platz: "... dafür Sorge tragen, dass sich Künstlerinnen und Künstler in einem pluralistischen Dialog frei entwickeln können." Oder auch:
Kafka paraphrasierend könnte ich hier fragen, wozu ein Text sonst dient, "wenn nicht dazu, das dicke Eis, das deine Seele umgibt, zu sprengen." Wir reden hier über Kunst und ihren Status innerhalb unserer Gesellschaften. Zunächst einmal stellen wir fest, dass es eigentlich völlig gleichgültig ist, ob es Kunst gibt oder nicht.
Wie wahrnehmbar das "Ernst-Kirchweger-Haus" in der politischen Landschaft ist, kann nur vage geschätzt werden. Von der hegemonialen Öffentlichkeit wird es, wenn nicht tunlichst verschwiegen, so doch gerne ins linksradikale Eck gestellt. Jedenfalls kann mit gutem Recht gesagt werden, dass es das einzige autonom-anarchistische soziale Zentrum in Österreich ist.